
Foto-Fürstin „Mamarazza“ tot mit 105 : Sie setzte die Schönen und Reichen in Szene

Fast 100 Jahre lang fotografierte Fürstin Marianne Sayn-Wittgenstein-Sayn (†105) den Jetset. Auch James-Bond-Star Sean Connery (†90) ließ sich gerne von der Adeligen ablichten
Sie hatte einfach immer den richtigen Blick auf den Jetset. Ihre Liebe für die Fotografie wuchs, als die Welt noch schwarz-weiß war.
Jahrzehntelang war Fürstin Marianne Sayn-Wittgenstein-Sayn (liebevoll „Mamarazza“ oder „Manni“ genannt) die Dame, die die ganz großen Namen vor die Linse bekam. Die gebürtige Salzburgerin erlebte Epochen im Kreise der Schönen und Reichen und des Hochadels.

Wunderbar und stets elegant: Fürstin „Manni“, die „Mamarazza“ zeigt alte Schwarz-weiß-Aufnahmen. Schon 1928 begann sie mit der Fotografie
Prinzessin Caroline von Monaco (68) gab ihr den Spitznamen, der liebevoll an „Paparazzo“ erinnern sollte. Doch die Foto-Fürstin arbeitete stets offen im Umgang mit ihren Motiven. Heimliche Aufnahmen gab es nicht. Sie selbst sagte einmal: „Ich habe meine Freunde stets als Freunde und Freundinnen fotografiert.“

Arnold Schwarzenegger (heute 77) und seine damalige Frau, Maria Shriver (69), waren in den 90ern oft zu Gast bei der Fürstin
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Entstanden sind über all die Jahre zehntausende Bilder. James-Bond-Star Sean Connery, Kunst-Legende Andy Warhol (†58) oder ihr guter Lebensfreund Gunther Sachs (†78) – sie alle ließen sich gerne auf Partys von ihr fotografieren. Ihre Fröhlichkeit öffnete die Herzen der Stars, die sich stets gut aufgehoben fühlten bei „Manni“.
Die Salzburger Festspiele wurden zu einem ihrer Foto-Reviere. Oft lud sie die Gesellschaften zu sich ein. Bei Wildgulasch und feinen Weinen wurde gefeiert.

2010 bei Salzburg (v.l.): Mirja Sachs (damals 57), Ben Becker (45), Helga Rabl-Stadler (60), Chefin der Salzburger Festspiele, und Show-Ikone Thomas Gottschalk (60)
Es ist eine Geschichte, die es wohl nie wieder so geben wird.
Geboren wurde die Fürstin 1919 in Salzburg als Mitglied der Mayr-Melnhof-Dynastie und Nachfahrin von Kaiserin Maria Theresia (1717-1780). Schon mit neun Jahren, Ende der 20er des 20. Jahrhunderts, bekam sie ihre erste Kamera. Sie sollte diese Leidenschaft nie wieder verlieren. Später folgte ein Kunststudium in München.

Die Fürstin mit ihrem engen Freund Gunter Sachs, rund zwei Jahre vor seinem Tod im Jahr 2009
Ihre Aufnahmen wurden weltweit ausgestellt, u. a. in New York . Bis zu seinem Tod 1962 war sie glücklich mit Ludwig zu Sayn-Wittgenstein-Sayn (†46) verheiratet. Aus der Ehe gingen fünf Kinder hervor. 20 Enkel folgten, mehr als 30 Urenkel. Sogar ihre Ur-Ur-Enkel konnte sie noch fotografieren. Aus dem Kreis der Familie wurde nun auch der Tod der Mamarazza am Sonntag bestätigt, berichtet u. a. die „Krone“ in Österreich.

Marianne Fürstin zu Sayn-Wittgenstein-Sayn mit ihrer Schwiegertochter, der Schauspielerin Sunnyi Melles (damals 53), beim Empfang zu den Salzburger Festspielen in der Residenz Salzburg
Die Foto-Fürstin ist gegangen. Ihre Bilder und Bücher werden bleiben.

Eine Momentaufnahme von 1964: Schauspielerin Romy Schneider mit Prinz Konstanin von Liechtenstein

Die Fürstin hat die größten Legenden der Welt getroffen, fotografiert und somit für immer konserviert: Das Cover ihres erfolgreichen Fotobands Sayn-Wittgenstein Collection zeigt Ira von Fürstenberg und Kunst-Legende Andy Warhol 1985 auf dem Metropolitan Ball in New York

2018: Fürstin Marianne Sayn-Wittgenstein-Sayn mit Wolfgang Porsche bei der „ISA Gala“ auf Schloss Leopoldskron in Salzburg