Er starb in der Nordsee : Todesursache des Pottwals von Sylt steht fest

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Der tote Pottwal trieb mehrere Tage vor Sylt

Der Pottwal trieb mehrere Tage in der Nordsee vor Sylt

Foto: Schutzstation Wattenmeer

Sylt/Büsum – Vor rund fünf Wochen wurde vor Sylt ein toter Pottwal entdeckt. Jetzt sind sich Wissenschaftler sicher, woran das Tier verendet ist.

Meeresbiologe Joseph Schnitzler (44) vom Institut für Wildtierforschung (ITAW) zu BILD: „Wir gehen derzeit davon aus, dass der Wal an seinem eigenen Gewicht erstickt ist.“

Das heißt: Der Pottwal hatte sich verirrt, geriet in flache Gewässer vor Sylt . Und dann passierte das, was ihm zum Verhängnis wurde – die Ebbe setzte ein. „Der Tidenhub war sein Todesurteil“, sagte Biologe Schnitzler. Tidenhub ist der Höhenunterschied zwischen Hochwasser und Niedrigwasser.

Der Kadaver des Tieres war etwa 14 Meter lang

Der Kadaver des Tieres war etwa 14 Meter lang

Foto: Jonas Walzberg/dpa

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Was bei der Obduktion noch herauskam: Der Pottwal war rund 15 Jahre alt (Lebenserwartung bis max. 70 Jahre). Er war normal genährt, wog um die 20 Tonnen und war offenbar schon länger tot, als er entdeckt wurde .

Schnitzler zu BILD: „Wir haben noch weitere Untersuchungen durchgeführt, zum Beispiel toxikologische. Deren Ergebnisse stehen noch aus.“

Als mögliche Ursachen gelten der Klimawandel, gestörte Magnetfelder und der Schiffsverkehr. Alle Faktoren können in der Nordsee das komplizierte Navigationssystem der Wale stören. Schnitzler: „Das ist dann so, als ob wir mit Fernlicht durch den Nebel fahren.“

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Ein Teil des riesigen Kadavers, der vor Ort zerlegt wurde, ist inzwischen in Bremerhaven gelandet. Dort wird der Unterkiefer des Wals von Spezialisten präpariert.

Der mächtige Unterkiefer des Wals soll auf Sylt ausgestellt werden

Der mächtige Unterkiefer des Wals soll auf Sylt ausgestellt werden

Foto: Lea Albert/dpa

Später soll der Kiefer im Erlebniszentrum Naturgewalten in List auf Sylt ausgestellt werden (ab dem Winter 2027/2028). Dessen Geschäftsführer Matthias Strasser erklärt, was bis dahin mit dem Unterkiefer passiert: „Er liegt in einem Wasserbecken und wird auf 55 Grad erhitzt, dort bleibt der Kiefer ein paar Wochen, bis das Fleisch abfällt.“

Der gesamte Pottwal könne aufgrund seiner enormen Größe aus Platzgründen nicht ausgestellt werden, sagte Strasser.

Die wertvollen Zähne aus Elfenbein werden dann aber nicht an ihrem ursprünglichen Platz im Kiefer zu sehen sein, um möglichen Diebstählen vorzubeugen: „Es werden unechte Zähne eingesetzt, damit niemand in Versuchung gerät, sie mitzunehmen“, erklärt Strasser.

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