Mehrwertsteuer sinkt auf 7 Prozent : Zu früh gefreut: Schnitzel wird nicht billiger

Laut Koaltionsvertrag soll zum 1. Januar 2026 die Mehrwertsteuer sinken. Das Schnitzel wird in den meisten Gatstätten trotzdem nicht billiger werden

Laut Koalitionsvertrag soll zum 1. Januar 2026 die Mehrwertsteuer sinken. Das Schnitzel wird in den meisten Gaststätten trotzdem nicht billiger werden

Foto: sashka1313 - stock.adobe.com

Die Mehrwertsteuer in der Gastronomie soll zum 1. Januar 2026 dauerhaft von 19 auf 7 Prozent sinken – so steht es im Koalitionsvertrag von CDU, CSU und SPD. Wer jetzt hofft, dass dann auch das geliebte Schnitzel oder das Lachsfilet rund zwölf Prozent weniger kosten, der wird wohl bitter enttäuscht.

Die Gastronomieverbände machen den Restaurant-Besuchern wenig Hoffnung:

▶︎ „Ich kann jeden Betrieb verstehen, der bei den bisherigen Preisen bleibt.“ Sachsen-Anhalts DEHOGA-Präsident Michael Schmidt gestand als Erster, dass er nicht damit rechnet, dass die Restaurant-Rechnung günstiger wird.

▶︎ „Wie die Unternehmen die Steuersenkung nutzen, entscheiden sie selbst – mit Blick auf ihre betriebswirtschaftliche Situation, ihr Angebot und die Erwartungen ihrer Gäste“, so Thorsten Hellweg, Sprecher von DEHOGA Nordrhein-Westfalen.

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▶︎ Und auch Ingrid Hartges, Hauptgeschäftsführerin des DEHOGA-Bundesverbandes, erklärt BILD: „Ob und wie Gastronomen auf die sieben Prozent Mehrwertsteuer reagieren, liegt ausschließlich in ihrer unternehmerischen Verantwortung.“

Laut Ingrid Hartges vom DEHOGA-Bundesverband geraten  dieses Jahr fast 40 Prozent der Gastronomen in die Verlustzone

Ingrid Hartges vom DEHOGA-Bundesverband fürchtet, dass dieses Jahr fast 40 Prozent der Gastronomen in die Verlustzone geraten

Foto: NIELS STARNICK / BILD

Die gesunkene Mehrwertsteuer, so Hartges, gebe „unseren Betrieben Spielräume für vielfältige und attraktive Angebote, Maßnahmen zur Mitarbeiterbindung und Qualitätsverbesserungen, wie zum Beispiel überfällige Investitionen in die Betriebe“.

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Heißt im Klartext: Das Steuergeschenk wird von den Unternehmen selbst gebraucht. Schließlich fürchteten inzwischen fast 40 Prozent aller deutschen Gastronomen, 2025 mit ihren Betrieben in die Verlustzone zu geraten.

Die Gründe laut DEHOGA-Chefin: Die Arbeitskosten lagen im vierten Quartal 2024 fast 35 Prozent über denen im ersten Quartal 2022. Die Preise für Nahrungsmittel sind innerhalb von drei Jahren um 28 Prozent gestiegen, die für alkoholfreie Getränke um 30 Prozent.

BILD fragte auch Gastwirte, ob sie ihre Preise senken werden. „Definitiv nicht möglich“, sagt einer, der bei diesem Thema wie alle Befragten anonym bleiben möchte.

„Ich lebe seit fünf Jahren am Existenzminimum. Vielleicht kann ich dann mal wieder was für meine Rente tun. Die musste ich auf Eis legen“, ein anderer. Er fürchtet: „Wenn der Mindestlohn weiter so rasant steigt, werden noch mehr Gaststätten schließen. Das macht dann auch eine gesenkte Mehrwertsteuer nicht wett.“

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